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Die Perfektion in der Imperfektion

Es ist in Ordnung, nicht perfekt zu sein - Gedanken im Herbst

Der Herbst ist im Land und färbt die Natur in warme Farben, fegt mit seinem Wind das Laub von den Bäumen und taucht die Welt des Morgens in stille, geheimnisvolle Nebelschleier.

Doch nicht nur äußere Veränderungen bringt der Herbst mit sich. Die ganze Stimmung der Natur verändert sich und ihre Energie wandelt sich.

Im Grunde ist die Natur ein wunderbares Sinnbild für tiefe Weisheiten, welche sie uns lehren kann, wenn wir bereit sind, genau hinzusehen und hinzuhören und vor allem auch in uns selbst hineinzuspüren.

So, wie im Herbst die Natur langsam zur Ruhe kommt und die Säfte der Pflanzen sich nach innen zurückziehen, so spüren auch wir Menschen, dass es an der Zeit ist, ruhiger zu werden, durchzuatmen und von dem aktiven, extrovertierten Lebensstil, den wir im Sommer meist geführt haben, "einen Gang herunter zu schalten" und uns wieder mehr unserem Innenleben zuzuwenden.

Jetzt, da die Tage kürzer und die Nächte immer länger werden, kann es auch durchaus schön und gemütlich sein, drinnen am warmen Ofen zu sitzen und sich Gedanken über sich selbst und sein Leben zu machen.

Auch ich bin etwas nachdenklicher und reflektierender geworden, so wie ich es immer werde, sobald der Herbst kommt.


In den letzten Tagen erwischte ich mich immer wieder dabei, wie ich mir wünschte, anders zu leben, da ich das Gefühl hatte, es nicht gut genug zu machen.

Wir alle neigen dazu, uns mit anderen Menschen zu vergleichen und wenn wir jemanden z.B. in den sozialen Medien sehen, der uns inspiriert, ermutigt und motiviert, dann ist das sicherlich eine gute Sache. Aber wenn wir beginnen, diese Personen zu idealisieren und uns an ihnen zu messen, dann kann das viel Druck in uns erzeugen, da wir dann meinen, so sein zu müssen, wie jemand anders, um "perfekt" zu sein. Aber perfekt sein - geht das überhaupt? Gibt es DIE Perfektion?


Nun, zunächst zurück zu meinen Gedanken. Ich habe ja schon in meinem Blogartikel Mach es einfach trotzdem! darüber geschrieben, wie wichtig es mir ist, mich kreativ ausdrücken zu können, z.B. in Form von Fotografie, Malerei, Musik usw... Ich habe auch darüber gesprochen, wie schwierig es manchmal ist, dafür genügend Zeit zu finden, neben all den anderen Tätigkeiten als Ehefrau, Mutter von vier Kindern und gleichzeitig Geschäftsfrau.

Es ist täglich so viel zu tun, dass normalerweise keine Zeit für Kunst und Hobbies übrig bleibt. Aber meine Leidenschaften einfach vernachlässigen? Das geht auch nicht lange gut! Denn dann fühle ich mich zusehends unzufriedener und deprimierter, je länger ich mit einem solchen ungewollten Kompromiss lebe.

Wenn man nicht das tut, was man sich aus tiefstem Herzen wünscht, wird man immer bereuen, es nicht getan zu haben.

Die große Frage ist also immer wieder: Wie kann ich es schaffen, trotz der widrigen Umstände um mich herum, mir Zeit zu nehmen, um die Dinge zu tun, die ich liebe?

Nun, da können natürlich ganz verschiedene Faktoren und Resourcen eine Rolle spielen und füher habe ich oft den Fehler gemacht, anzunehemn, dass Menschen im nahen Umfeld einem helfen könnten oder sollten. Aber das war nicht der Fall. Damals war ich enttäuscht über die mangelnde Hilfe und diese Enttäuschung verwandelte sich zeitweise sogar in Groll.

Heute weiß ich, dass dies nur verschwendete Energie war und dass mich diese negative Art zu denken zusätzlich geschwächt hatte. Um in der eigenen Kraft und Mitte zu sein, muss ich selbst Verantwortung für mein Leben übernehmen und zwar komplett. Auch wenn es mitunter schwierig sein mag, aber es gibt immer Lösungen - man muss nur willens sein sie zu finden und darf nicht aufgeben.


Ein einfacher Lösungsansatz, der gleichzeitig jedoch auch verdammt schwer sein kann:

Habe Mut zur Imperfektion!

Es muss nicht alles perfekt sein, was du tust. Und wahrscheinlich wird es sowieso nie perfekt sein. Es wird immer Menschen geben, die etwas auszusetzen haben an dem, was du tust oder wie du es tust.

Ich habe eine Weile gebraucht in meinem Leben, um zu realisieren, dass es nicht darauf ankommt, alle anderen zufrieden zu stellen. Das ist sowieso unmöglich. Aber es kommt sehr wohl darauf an, mich SELBST zufrieden zu stellen. Niemand anderes kann wissen und fühlen, was mich wirklich glücklich macht. Ich kann also von niemandem erwarten, mir dabei zu helfen, oder mich auf meinem Weg zu bestärken. Jeder Mensch ist unterschiedlich und hat verschiedene Arten, seiner Seele Ausdruck zu verleihen. Jeder Mensch hat unterschiedliche Vorstellungen davon, wie er sein Leben führen möchte und was man als sinnvoll und erfüllend erachtet.


Perfektion ist also völlig subjektiv und wird von jedem Menschen individuell definiert.

Ich glaube, alles, was mit Liebe gemacht wird, ist perfekt.

Und dabei sind es oft gerade die kleinen "Fehler" und Unebenheiten, die ein Werk so perfekt machen. Denn das ist es, was Menschlichkeit, Authrntizität und Sympathie ausstrahlt.

Seien wir mal ehrlich: wer mag schon die perfekte Maskerade? Jeder hat manchmal mit größeren oder kleineren Schwierigkeiten zu kämpfen, das gehört zum Leben nun mal dazu. Ich glaube, dass wir alle hier auf dieser Erde sind, um zu wachsen und zu reifen. Da sind kleine oder auch mal größere Fehltritte ganz normal. Wichtig ist nur, daraus zu lernen. Dann können vermeintliche Fehler und Probleme sogar kostbar sein, weil sie einem die Möglichkeit geben, daran zu wachsen.

Auch hier ist die Natur um uns herum wieder ein wundervoller Lehrmeister. Wenn wir die Landschaft, die Bäume und Blumen betrachten, sieht alles wunderschön und perfekt aus. Sehen wir uns aber zum Beispiel ein paar Blätter genauer an, werden wir feststellen, dass sie alle ein wenig unterschiedlich sind und dass keines von ihnen vollkommen symmetrisch und perfekt ist. Hier und da wird man kleine Unregelmäßigkeiten und Unebenheiten entdecken, die aber die Schönheit und Perfektion des Blattes in keiner Weise schmälern. Im Gegenteil: gerade diese Abweichungen von der Norm machen das Blatt zu etwas Besonderem.


Zwar gibt es gewisse Gesetzmäßigkeiten, nach denen sich die Natur richtet, aber innerhalbn dieser, ist dennoch Raum für Individualität, die sogar so weit geht, dass es kein Blatt gibt, das völlig einem anderen gleicht.

Alles ist einzigartig und perfekt in seiner Einzigartigkeit bzw. in seiner Imperfektion.

Ich finde wir können daraus sehr viel lernen, vor allem Gelassenheit und Zufriedenheit gegenüber uns selbst. Wir sind einzigartige, wundervolle Geschöpfe, mit all unseren Eigenheiten und vermeintlichen Mäkeln.

Das heißt natürlich nicht, dass wir aufhören sollen, uns innerlich weiter zu entwickeln. Aber wir können es mit Leichtigkeit, Freude und Gelassenheit tun. Wir können rücksichtsvoll und geduldig mit uns selbst sein, anstatt zu erwarten, dass wir alles so perfekt machen, wie wir es uns vielleicht vorgestellt haben. Denn letztendlich sind wir alle hier auf dem Weg zur Vervollkommnung. Und dieser Weg braucht Zeit, Geduld und Zuversicht. Und die haben wir umso mehr, wennuns bewusst ist, dass die Perfektion bereits in uns wohnt und nur darauf wartet, sich nach und nach zu entfalten, wie eine Blume, die im Winter unter der Erde schlummert, um dann zu gegebener Zeit, durch die Erde zu brechen und sich im Sonnenlicht ihre ganze Schönheit zu entfalten.

So, du schöne Seele, ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Mut, Inspiration und Gelassenheit durch diesen Blogpost übermitteln und wenn dich gerne ein wenig mit mir über dieses Thema unterhalten möchtest, dann lade ich dich herzlich ein, mir unter diesem Post, einen Kommentar zu schreiben. Ich freue mich darauf, mich mit dir ein wenig zu unterhalten!


Sei herzlich gegrüßt,

Deine Sarah


PS.: Hier habe ich ein Video gemacht, das Teile dieses Blogs enthält, das sehr schönes, herbstliches Filmmaterial enthält und Ruhe und Gemütlichkeit ausstrahlt. Viel Spaß beim Anschauen!



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